BOCHUM – Der Bochumer Stadtkantor und Kirchenmusikdirektor Arno Hartmann möchte die Kirchenmusik für Kinder und Jugendliche attraktiver machen. Dafür plant er unter anderem spezielle Kinderkonzerte im Rahmen der Bochumer Orgeltage, deren künstlerischer Leiter er ist. Auch ungewöhnliche Kombinationen wie Orgelmusik mit Hip-Hop, Zirkus, Puppentheater oder Tanz könne er sich vorstellen, sagte Hartmann. Als Vorbild nannte er etwa baltische und skandinavische Länder, wo auch junge Leute Orgelkonzerte besuchten.
Der Kirchenmusiker beklagte, dass es Kirchenchören zunehmend an Nachwuchs-Sängerinnen und -Sängern fehle. Um diesem Mangel entgegenzuwirken, müssten Kinder schon von frühester Kindheit an Musik herangeführt werden, etwa durch Singen oder das Erlernen eines Instrumentes, forderte er. Projekte wie „Jedem Kind ein Instrument“ seien dafür zwar hilfreich, aber nicht ausreichend. In Schulen zum Beispiel gebe es zu wenig Musikunterricht. Statt Verständnis für klassische Musik zu wecken, würde vor allem für Gospelchöre geworben, die allerdings nach Hartmanns Einschätzung mehr Wert auf das „Massenevent“ als auf stimmliche Qualität legten. UK
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