Boxchampion, Bürgermeister, Preisträger: Vitali Klitschko erhält den Franz-Werfel-Menschenrechtspreis 2025 für seinen Einsatz für Demokratie und Freiheit. Die Laudatio hält ein Bundesminister.
Der Franz-Werfel-Menschenrechtspreis 2025 geht an den früheren ukrainischen Boxweltmeister und Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko. Die Verleihung findet am 1. Juni in der Frankfurter Paulskirche statt, wie die Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen am Freitag mitteilte. “Die Auszeichnung Vitali Klitschkos ist ein wichtiges Zeichen der Solidarität mit allen, die weltweit für ihre Rechte und Freiheiten kämpfen – und ein klares Bekenntnis: Mut, Standhaftigkeit und Menschlichkeit verdienen gerade in diesen Zeiten des Krieges Anerkennung und Unterstützung”, betonte der Vorsitzende der Preisjury, Christean Wagner.
Bereits während seiner Sportlerkarriere als Schwergewichtsboxer engagierte sich Klitschko demnach in vielfältiger Weise politisch – etwa für die Demokratiebewegung in der Ukraine und als Gründer einer eigenen Partei. Er habe sich auch an den prowestlichen Euromaidan-Protesten in den Jahren 2013 und 2014 beteiligt. Seit mehr als zehn Jahren bekleidet er das Amt des Bürgermeisters der ukrainischen Hauptstadt Kiew und leistete in dieser Funktion Widerstand gegen den russischen Großangriff auf die Ukraine.
Der Werfel-Menschenrechtspreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre in der Frankfurter Paulskirche verliehen. Die diesjährige Laudatio hält laut Ankündigung Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). Auch Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) werde eine Ansprache halten.
Die Auszeichnung ist nach dem österreichisch-jüdischen Autor Franz Werfel (1890 – 1945) benannt. Werfel hat sich unter anderem mit dem aufkommenden Antisemitismus im Europa der 1920er und 1930er Jahre und dem Thema soziale Gerechtigkeit befasst. Werfel flüchtete über Stationen in Frankreich und Portugal vor den Nationalsozialisten in die USA, wo er 1945 starb.