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KI-Suchmaschinen führen zu Reichweiten-Verlust bei Inhalte-Anbietern

Die Integration Künstlicher Intelligenz (KI) in Suchmaschinen wie Google und Bing bedroht einer Untersuchung zufolge die Geschäftsmodelle von Medienunternehmen im Internet. Wie aus einem am Dienstag in Berlin von den Landesmedienanstalten vorgestellten Gutachten hervorgeht, werden KI-generierte Antworten als Fließtext oft direkt und an prominenter Stelle auf der Suchergebnisseite präsentiert. Herkömmliche Suchergebnisse in Form von Links würden nach unten gedrängt. Dadurch bestehe die Gefahr, dass die Zugriffe auf die ursprünglichen Inhalteanbieter drastisch zurückgehen.

Studien zeigten Traffic-Verluste für Inhalteanbieter in einer Spanne von 18 Prozent bis über 50 Prozent, heißt es weiter in dem Gutachten, das der Informationswissenschaftler Dirk Lewandowski von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg erstellt hat. Das bedrohe die Refinanzierung der Inhaltsproduktion – etwa durch Werbung oder Abo-Modell -, die für eine vielfältige Informationslandschaft unerlässlich sei.

„KI-Antworten können die Vielfalt der Positionen erhöhen, indem sie verschiedene Perspektiven und Informationen aus unterschiedlichen Quellen zusammenfassen und Nutzern in leicht verarbeitbarer Form darbieten“, heißt es in dem Gutachten. Langfristig jedoch könne ein Traffic-Verlust für Inhalteanbieter dazu führen, dass die Produktion hochwertiger, vielfältiger Inhalte im Internet wirtschaftlich nicht mehr tragbar sei: „Dies hätte negative Auswirkungen auf die Informations- und Meinungsvielfalt.“ Das Gutachten verweist indes auch darauf, dass neue Lizenzmodelle entstehen, bei denen KI-Anbieter Verlage für die Nutzung vergüten.

Die Untersuchung stützt sich den Angaben zufolge auf eine systematische Literaturrecherche und eine detaillierte Analyse der Such- und KI-Systeme Google, Bing, Perplexity.ai und ChatGPT. Dazu erfolgte die Datenerhebung im Mai 2025.

Im Gegensatz zu Google und Bing präsentieren demnach Perplexity.ai und ChatGPT ausschließlich KI-Antworten. Dabei verzichte ChatGPT oft ganz auf Quellenangaben: „Diese Entwicklungen verdeutlichen die vielfältigen KI-Integrationsansätze und werfen Fragen zur Transparenz und Verlässlichkeit der Suchergebnisse auf“, konstatiert die Untersuchung.

Die 14 Landesmedienanstalten beaufsichtigen die privaten Rundfunksender und sind auch für die Kontrolle von Telemedien, Internetplattformen und sogenannten Intermediären wie Suchmaschinen zuständig.