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KI-Studie: Kunstbetrachter bewerten mit menschlichem Bonus

Im direkten Vergleich schneiden Bilder, die angeblich von Menschen stammen, besser ab als KI-generierte Kunst, so eine Online-Studie der Universität Hohenheim in Stuttgart. Die Studienteilnehmer hätten nicht gewusst, dass in Wirklichkeit alle Bilder KI-generiert waren, teilte die Universität am Donnerstag mit.

Für die Studie teilten Psychologen der Universität Hohenheim ihre rund 950 Testpersonen in drei verschiedene Gruppen ein. Alle Personen bekamen dieselben 20 Bilder zu sehen. Der einen Gruppe wurde erzählt, die Bilder seien alle von Künstlicher Intelligenz erzeugt worden. Die zweite Gruppe glaubte, dass alle Bilder von Menschen gestaltet seien. Der dritten Gruppe wurde gesagt, dass die Hälfte der Bilder von KI erzeugt, die andere Hälfte von Menschen geschaffen wurde. Die Studienteilnehmer sollten entscheiden, wie ihnen die Bilder gefallen und ob sie diese kaufen würden.

Sämtliche Bilder wurden mit dem KI-Bildgenerator Midjourney neu erstellt, sie waren den Studienteilnehmern also nicht bekannt. Wurden vermeintlich menschliche und KI-Kunst in zwei der drei Gruppen getrennt voneinander bewertet, schnitten beide gut ab. Die Information, dass die Bilder KI-generiert seien, verschlechterte die Bewertung nicht.

In der „gemischten“ Gruppe erhielten jedoch die Kunstwerke mit der Angabe „von Menschen“ bessere Bewertungen als die Bilder mit dem Label „KI-generiert“. Auch die Kaufbereitschaft war bei den vermeintlich menschlichen Werken größer.

Wie stark der „Menschlichkeitsbonus“ ausfalle, so die Universität, hänge auch von der Persönlichkeitsstruktur der Testpersonen ab. Um diese zu ermitteln, erhoben die Wissenschaftler mit einem standardisierten Fragebogen, wie empathisch ihre Studienteilnehmer waren und wie sie künstlicher Intelligenz gegenüber eingestellt waren. (2397/24.10.2024)