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KI in der Verlagsbranche angekommen

Die deutschen Zeitschriften-Verlage setzen zunehmend auf die Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI). Laut einer am Dienstag in Berlin veröffentlichten Umfrage des Medienverbands der freien Presse (MVFP) haben 26 Prozent der Verlage bereits eine Strategie zum Einsatz von KI ausgearbeitet. Weitere 40 Prozent arbeiten demnach daran. Die Erhebung unter 212 Verlagen, diesjähriger Schwerpunkt der Publikations-Reihe „Verlagstrends“, sollte einer „Standortbestimmung“ dienen, sagte der Geschäftsführer Print & Digitale Medien beim MVFP, Lutz Drüge.

Durch den Einsatz von KI werden Drüge zufolge Freiräume geschaffen, sich stärker auf das Kerngeschäft zu konzentrieren: die Erstellung hochwertiger Inhalte. Der Umfrage zufolge setzen sich lediglich 16 Prozent der befragten Verlage nicht mit dem Thema KI auseinander. Die restlichen 18 Prozent planen dies.

Die Branche stehe zugleich vor der Herausforderung, dass KI-Modelle redaktionelle Inhalte nutzten, ohne dass die Presseverlage Rechte hätten, dagegen vorzugehen, betonte Drüge: „Wir benötigen klare Verfügungsrechte und die Nutzung unserer Inhalte durch KI und ein robustes Recht auf Auskunft, damit nachvollziehbar bleibt, welche Inhalte verwendet wurden.“ Dies müsse in Brüssel geregelt werden, mit Unterstützung der Bundesregierung.

Der Medienverband der freien Presse ist der Bundesverband der Zeitschriftenverleger in Deutschland (früher: Verband Deutscher Zeitschriftenverleger). Er vertritt die Interessen von rund 350 Mitglieds-Verlagen der Publikumspresse sowie der Fach- und konfessionellen Medien. Der MVFP erarbeitet die „Verlagstrends“ zusammen mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG heraus.