Das Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen hat eine umfangreiche private Sammlung von Westerwälder Steinzeugkeramiken aus der Jugendstil-Zeit erworben. Insgesamt seien mehr als 1.300 Objekte angekauft worden, sagte Museumsdirektorin Nele van Wieringen am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Es handele sich um Bierkrüge, Ölflaschen, Tabaktöpfe, Tassen und Krüge, aber auch Figuren aus der Zeit zwischen 1900 und 1914. Die Sammlung hatte das Kunsthistoriker-Ehepaar Beate Dry-von Zezschwitz und Graham Dry im Laufe vieler Jahre durch Ankäufe auf Flohmärkten, Trödelläden und Antiquitätenhändler zusammengetragen.
Die Inventarisierung der neu erworbenen Stücke solle öffentlich im Museum erfolgen, so dass Besucher einen Einblick in die Arbeit erhalten könnten, sagte van Wieringen. Für die Keramik-Objekte hatte das Museum 85.000 Euro bezahlt, der Ankauf war unter anderem von der Ernst von Siemens Kunststiftung und der Kulturstiftung der Länder finanziert worden.
Das 1976 gegründete Keramikmuseum Westerwald ist heute eines der größten auf das Thema Keramik und Tonverarbeitung spezialisierten Museen Europas. Einen Schwerpunkt der Sammlung bilden Erzeugnisse aus dem sogenannten Kannenbäckerland rund um Höhr-Grenzhausen.