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Kenianischer Literat Ngugi Wa Thiong‘o gestorben

Der kenianische Schriftsteller Ngugi Wa Thiong‘o ist tot. Sein Sohn Mukoma wa Ngugi erklärte am Mittwochabend in einem Post auf der Plattform X, dass sein Vater am Mittwoch in den USA gestorben sei. Ngugi erlebte als Kind den Kampf gegen die britische Kolonialregierung und war später im Kampf gegen Ungerechtigkeiten nach der Unabhängigkeit aktiv. Seine Werke brachten ihn als politischen Häftling ins Gefängnis, weshalb er seit Ende der 1970er Jahre erst in Europa – unter anderem als Gastprofessor in Bayreuth – und später in den USA im Exil lebte.

Im Laufe seines Lebens setzte Ngugi sich vor allem für das Schreiben in lokalen Sprachen ein. Schrieb er anfangs seine Bücher noch auf Englisch, nutzte er nach seiner Haft für seine Originaltexte seine Muttersprache Kikuyu und übersetze sie dann selbst ins Englische. Mit der Sprache seien auch kulturelle Erinnerungen verbunden, die sonst verloren gehen, war sein Argument. Viele Preise erhielt er im Laufe seines Lebens, immer wieder wurde er als Kandidat für den Literaturnobelpreis gehandelt.

Als Literaturprofessor in Nairobi bemühte er sich darum, Literatur und Theater an die Menschen zu bringen und war Mitbegründer eines Theaters in seinem Heimatort nahe der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Seine Bücher sind bis heute in Kenia Pflichtlektüre, seine Theaterstücke werden in den Theatern gespielt. In wenigen Wochen steht sein Stück „Der Fall des Dedan Kimathi“ über den Freiheitskämpfer auf dem Programm des Nationaltheaters.