Die Stadt Mainz hat einen für diesen Dienstag geplanten Auftritt des Aktivisten Kayvan Soufi-Siavash in einem städtischen Bürgerhaus abgesagt. Die Buchung des Saals sei wegen Verstößen gegen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen aufgekündigt worden, teilte die Stadtverwaltung am Montag mit. Der unter seinem Künstlernamen Ken Jebsen bekanntgewordene einstige RBB-Journalist wollte in Rheinland-Pfalz eine Station auf einer Veranstaltungstournee einlegen.
Nach Angaben der Stadt hatte es bereits im vergangenen Dezember eine über eine Agentur eingereichte Buchungsanfrage für die Räumlichkeiten gegeben, dabei sei es nicht um eine öffentliche Versammlung gegangen. Erst am vergangenen Freitag sei bekanntgeworden, um welche Art von Veranstaltung es sich handelte.
In einer Presseerklärung zu dem Vorgang hieß es, die Stadt werde sich „nicht zur Person oder zu deren Aussagen“ äußern. Die Meinungsfreiheit schütze auch Andersdenkende. Für Hass und Hetze sei jedoch in Mainz kein Platz: „Die Stadt heißt Extremisten und Verschwörungsideologen nicht willkommen.“
Medien hatten Soufi-Siavash und den von ihm verantworteten Online-Portal KenFM sowie dessen Nachfolgeprojekten in der Vergangenheit wiederholt vorgeworfen, Verschwörungstheorien zu verbreiten. So erklärte der frühere Radiomoderator, die Terroranschläge des 11. September 2001 seien von der US-Regierung selbst inszeniert worden. Während der Coronavirus-Pandemie hatte er mehrfach an Aktionen der „Querdenken“-Bewegung teilgenommen. Seine Versuche, gemeinsame Aktivitäten mit der Friedensbewegung zu etablieren, stießen dort auf große Vorbehalte.