Verdi verzichtet auf eine Klage gegen die Sonntagsöffnung automatisierter Läden in Hessen: Kleine Geschäfte dürfen dort auch sonntags öffnen. Gewerkschaften und Kirchen hatten gehofft, das verhindern zu können.
Der lange umstrittene Sonntagseinkauf in automatisierten Läden ohne Personal in Hessen landet doch nicht vor Gericht. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi werde “nicht vor den hessischen Staatsgerichtshof ziehen”, teilte eine Verdi-Sprecherin am Freitag in Frankfurt auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit. Nach der Liberalisierung eines entsprechenden Gesetzes im vergangenen Jahr hatten Verdi und das Aktionsbündnis “Allianz für den freien Sonntag” zunächst über ein gemeinsames Vorgehen beraten.
Es habe bei Verdi bis zuletzt eine sehr intensive und kontroverse Diskussion im ehrenamtlichen Landesbezirksvorstand der Gewerkschaft gegeben. In dieser Woche entschied sich eine Mehrheit gegen die Klage gegen das hessische Ladenöffnungsgesetz, wie die Sprecherin sagte. Zuvor hätten sich bereits potenzielle Mitstreiter einer solchen Klage ebenso entschieden.
In der “Allianz für den freien Sonntag” engagieren sich Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche gemeinsam mit Sozialverbänden und Gewerkschaften. Verdi hat dabei eine koordinierende Funktion und betreut unter anderem die Internetseite der Sonntagsallianz.
Eine Sonn- oder Feiertagsöffnung ist in Hessen für Läden ohne Personal und mit maximal 120 Quadratmetern Fläche für Waren des täglichen Ge- und Verbrauchs seit Mitte 2024 möglich.