Die Bischöfe der niedersächsischen katholischen Bistümer, Dominicus Meier und Heiner Wilmer, haben am Montag mit Trauer auf den Tod von Papst Franziskus reagiert. „Als katholische Christinnen und Christen trauern wir um einen Menschen, der in großer persönlicher Bescheidenheit und Liebenswürdigkeit Gottes Wirken in dieser Welt bezeugt hat“, schreibt der Osnabrücker Bischof Dominicus in einem Brief an die Gemeinden seines Bistums.
Durch seinen schlichten Lebensstil und seine lebensnahe Sprache habe Franziskus deutlich gemacht, dass nur eine einfache Kirche Gottes Heilsbotschaft glaubwürdig vermitteln könne, heißt es in dem Schreiben. Franziskus habe sich eine Kirche gewünscht, die sich an die Seite der Armen und Unterdrückten stellt.
„Zum Erbe des verstorbenen Papstes gehört auch, dass er wie kein anderer die Weltkirche gesehen und gewürdigt hat“, schreibt Bischof Dominicus weiter. Dieses Erbe bleibe auch mit der internationalen Vielfalt des Kardinalskollegiums erhalten.
Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer lobte Franziskus als tiefgläubigen Menschen, Weltbürger und herausragenden Intellektuellen. Auch ihm selbst sei er „ein großes Vorbild“ gewesen. Mit seinem „Stil des einfachen Mannes und des offenen Herzens“ habe der verstorbene Papst gezeigt, was eine wahrhaft christliche Haltung ausmacht.
Franziskus habe sich mit aller Kraft dem Kampf gegen sexualisierte Gewalt in der katholischen Kirche gewidmet, hob Wilmer hervor. Mit Blick auf kirchliche Reformbestrebungen habe er es zudem verstanden, kulturelle Eigenheiten und Bedürfnisse der vielen Ortskirchen geschickt auszutarieren und die Einheit der Kirche zu bewahren. „Wir werden Papst Franziskus immer in Erinnerung behalten als treuen Diener seiner Kirche, der unnachahmlich Feuer und Flamme war für die frohe und befreiende Botschaft des Christentums.“
Nach Angaben des Bistums Hildesheim wurden die Pfarrgemeinden der Diözese gebeten, bis zum Tag der Beerdigung des Papstes jeweils um 12 Uhr mittags für fünf Minuten das Totengeläut vorzusehen und in den Hochgebeten der Eucharistiefeiern für den verstorbenen Papst zu beten.