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Katholikin Stetter-Karp: Keine kirchlichen Laien-Ämter für AfD-Mitglieder

Wer Mitglied in der AfD ist, darf nach Ansicht der Vorsitzenden des Zentralkomitees der Katholiken kein Laienamt in der Kirche ausüben. Derweil nehme die Hetze von rechts zu.

Irme Stetter-Karp ist Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken
Irme Stetter-Karp ist Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholikenepd-bild / Tim Wegner

Mitglieder der AfD dürfen nach Ansicht der Vorsitzenden des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, keine Laienämter in der katholischen Kirche wahrnehmen. Es sei “eindeutig, dass antisemitische, rassistische, menschenverachtende Haltungen und Äußerungen keinen Platz in einer katholischen Organisation haben”, sagte sie dem Portal kirche-und-leben.de des Bistums Münster. Rechtlich entscheidend seien allerdings die jeweiligen Satzungen und Wahlordnungen. Dann müsse geprüft werden, ob eine solche Kandidatur abgelehnt werden könne.

Gleichzeitig räumte Stetter-Karp ein, restaurative Positionen hätten auch in der katholische Kirche zugenommen. “Das Ausmaß an plumper Vereinfachung, die Zementierung des Althergebrachten, die Verweigerung, sich Fragen der Zeit ernsthaft zu stellen und die Hetze von rechts haben erkennbar zugenommen”, so die Präsidentin des höchsten Gremiums von Katholiken in Deutschland.

Welchen Fehler der Vatikan macht

Zuerst sei dies bei familienpolitischen Fragen der Fall gewesen. Ein zweites Themenfeld für Rechtskatholiken sei “die Abwehr von Demokratie und Gewaltenteilung”. In dem Zusammenhang kritisierte die Katholikin es als “eklatanten politischen Fehler, dass auch der Vatikan demokratische Kernprinzipien für die Klärung innerkirchlicher Fragen nicht gelten lässt”. Damit werte die Kirchenleitung mittelbar Demokratie als solche ab.