Südlich von München soll einst der heilige Emmeram brutal ermordet worden sein. Eine Kapelle erinnert an sein Martyrium. Gleich gegenüber liegt die nach ihm benannte Pfarrkirche, die nun wieder in neuem Glanz erstrahlt.
Die archäologischen Untersuchungen sind abgeschlossen, die umfangreiche Renovierung beendet: Nach gut zwei Jahren wird die Pfarrkirche Sankt Emmeram im oberbayerischen Kleinhelfendorf am kommenden Sonntag wiedereröffnet. Wie die Pressestelle der Erzdiözese München und Freising am Montag mitteilte, hält Kardinal Reinhard Marx den Gottesdienst und wird dabei auch den neuen Altar weihen. Die Kosten für die Arbeiten beliefen sich voraussichtlich auf rund 3,7 Millionen Euro. Die Kirchenstiftung trage dazu 410.000 Euro bei, vom Landesamt für Denkmalpflege komme ein Zuschuss von 50.000 Euro. Den Löwenanteil von rund 3,24 Millionen Euro finanziere das Erzbistum.
Der Münchner Hofbaumeister Constantin Pader errichtete in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts statt des romanischen Vorgängerbaus die heutige Barockkirche. Eine Besonderheit sei deren reicher Stuckdekor, der Decken und Wände überzieht, heißt es. In Kleinhelfendorf soll einst der heilige Emmeram, einer der Bistumsheiligen des Bistums Regensburg, zu Tode gekommen sein. Auf dem Weg nach Rom sei der Wandermönch brutal überfallen und enthauptet worden. So entstand ein wichtiger Wallfahrtsort, den Pilgerinnen und Pilger von weit her aufsuchten.
Im Zuge der Innenraumrenovierung galt der Mitteilung zufolge ein besonderes Augenmerk dem Altar sowie den Seitenaltären. Zudem waren mehrere Schreinerarbeiten notwendig: Ein Beichtstuhl wurde eingebaut, ebenso eine Treppe im Treppenturm – und Arbeiten im Bereich der Empore und der Schatzkammer wurden ausgeführt. Die Handwerker nahmen auch im Bereich Elektrik und Wärme Verbesserungen vor. So verfügt Sankt Emmeram nun über eine Wärmepumpe, eine neue Lautsprecheranlage und Beleuchtung.
Im Rahmen der Maßnahmen erhielt die Kirche des Weiteren eine neue liturgische Ausstattung von dem Münchner Künstler Werner Mally. Er schuf aus Kelheimer Marmor einen Altar sowie dazu passende Sitzgelegenheiten und ein Lesepult, genannt Ambo.