Der Münchner Kardinal Reinhard Marx fordert mehr Einsatz für die Demokratie. „Die Demokratie wiederaufzubauen ist ein ständiger Auftrag“, sagte Marx mit Blick auf den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges und des NS-Regimes laut Mitteilung vom Freitag. Auch wenn sich Geschichte nicht wiederhole, so müsse doch vor einem neuen Messianismus und vermeintlichen politischen Heilsbringern in der Gegenwart gewarnt werden, sagte Marx zum Start der Ausstellung „Innenstadt in Trümmern“ im Münchner Liebfrauendom.
Die Vergangenheit dürfe nicht weggedrängt werden, sagte Marx angesichts einer sich spaltenden Gesellschaft in Deutschland und Europa. Dazu zähle vor allem die Auseinandersetzung mit dem Holocaust als einmaligem Zivilisationsbruch. Entscheidend sei, daran zu erinnern, „dass Europa, dass die Europäische Union eine Antwort war auf einen menschenverachtenden, völkischen Nationalismus“. Die Ausstellung präsentiert Fotos der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Münchner Innenstadt, Dokumente und Zeitzeugenberichte.
Laut Flyer will die Ausstellung deutlich machen, „vor welcher Aufgabe die Münchner Bevölkerung im Frühjahr 1945 stand: buchstäblich aus den Ruinen eines menschenverachtenden Regimes die Stadt und unsere Gesellschaft neu aufzubauen“. Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten des Münchner Domes täglich von 8 bis 20 Uhr – außerhalb der Gottesdienstzeiten – im südlichen Seitenschiff besichtigt werden. Sie endet am 9. Mai. (00/0278/24.01.2025)