Der Organisator der Welt-Bischofssynode in Rom, Kardinal Mario Grech, hat zum Auftakt der Versammlung an die eigentliche Aufgabe der katholischen Kirche erinnert. “Die Liebe Gottes ist die Medizin, die die verwundete Menschheit von heute heilen kann, und als Kirche ist es unsere Aufgabe, ein Zeichen dieser Liebe zu sein”, sagte Grech am Mittwoch im Vatikan.
Die Kirche befinde sich “an einem Scheideweg”, betonte der Generalsekretär der Bischofssynode. Die dringende Herausforderung sei nicht theologischer Natur, sondern liege in der Frage, “wie die Kirche in diesem historischen Augenblick Zeichen und Werkzeug der Liebe Gottes für jeden Menschen werden kann”.
Grech ließ den bisherigen rund zweijährigen synodalen Prozess Revue passieren und schilderte das Format der Bischofssynode als zum Teil überraschenden Erfolg in allen Erdteilen. Der Glaube der Kirche sei gestärkt daraus hervorgegangen.
Die Unterscheidungen, die in der Bischofssynode getroffen würden, seien kein isolierter Akt, betonte er. Das Volk Gottes in den Teilkirchen müsse zu Rate gezogen und auch in den Bischofskonferenzen müsse im Anschluss eine Unterscheidung getroffen werden. Die nun gestartete Phase im Vatikan zeige die Kirche als “die eine und einzige”.
Grech verwies darauf, dass zum ersten Mal bei einer Bischofssynode auch Nicht-Bischöfe ein Stimmrecht haben. Die 70 Männer und Frauen könnten das gesamte Volk Gottes zwar nicht angemessen repräsentieren, sagte der Generalsekretär. “Aber diese Schwestern und Brüder erinnern uns durch ihre bloße Anwesenheit an die Einheit des synodalen Prozesses: Deshalb ist ihre Teilnahme als wirksame Mitglieder der Versammlung umfassend.”
Die Generalversammlung könne so zu einem Beispiel für die ganze Kirche werden, erklärte Grech. Sie könne zu einem Zeichen der Einheit werden, das die Gläubigen auffordere, wieder eine wie im Neuen Testament beschriebene Gemeinschaft zu sein.