Der Notdienst von Apotheken in Bremen und Bremerhaven wird nach Angaben der Apothekerkammer zunehmend unnötig wegen Lappalien in Anspruch genommen. Dabei geht es dann vermehrt um den Erwerb von Drogerieartikeln wie Kondomen, Feuchtigkeitscremes oder Nahrungsergänzungsmitteln, wie die Kammer am Donnerstag kritisierte.
Diese Entwicklung belaste die notdiensthabenden Apotheken erheblich und führe zu einer unnötigen Beanspruchung der ohnehin knappen Ressourcen, hieß es. „Wir möchten die Bevölkerung darauf aufmerksam machen, dass der Notdienst dazu dient, dringende medizinische Notfälle zu versorgen“, erklärte der Präsident der Bremer Apothekerkammer, Klaus Scholz. Dazu zählten beispielsweise der Erwerb von Medikamenten, die sofort eingenommen werden müssten wie Schmerzmittel, Fiebermittel für Kinder oder Mittel gegen starkes Erbrechen.
Die Situation wird laut Kammer durch einen ausgedünnten Notdienst verschärft, da die verbleibenden Apotheken stärker frequentiert werden. Im übrigen seien die Apotheken, die für den Notdienst eingeteilt seien, tatsächlich dienstbereit: „Ein vorheriges Anrufen, um sich zu vergewissern, ob die Apotheke besetzt ist, ist nicht erforderlich und gehört zu den größten Ärgernissen der diensthabenden Apotheker.“
Scholz bekräftigte: „Wer nachdenkt und eine Dringlichkeit realistisch einschätzt, trägt dazu bei, dass notdiensthabende Apotheken sich auf ihre wichtige Aufgabe bei echten Notfällen konzentrieren können.“