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Kammer kritisiert: Ärztemangel kein Thema im Bundestagswahlkampf

Die Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) beklagt, dass im Bundestagswahlkampf der Ärztemangel in Deutschland keine Rolle zu spielen scheint. „Nach Analyse der Wahlprogramme verdrängen die großen Volksparteien dieses Thema, es kommt in ihrem Wahlprogramm schlichtweg nicht vor“, erklärte die Kammerversammlung der ÄKWL am Samstag in Münster. Man stelle „mit großem Bedauern“ fest, dass dieses für die Patientinnen und Patienten wichtige Zukunftsthema nicht bedient werde, heißt es in einem einstimmig gefassten Beschluss.

Sowohl im Bereich der Niederlassung als auch in den Krankenhäusern fehlten Ärztinnen und Ärzte in der Patientenversorgung, hieß es weiter. Haus- und Facharztsitze könnten nicht nachbesetzt werden, in den Krankenhäusern mangele es an Personal für Weiterbildungen zum Haus- oder Facharzt.

Um die Patientenversorgung weiter zu gewährleisten, forderte die Kammerversammlung, die Zahl der Studienplätze in der Medizin wieder aufzustocken. Seit der Wiedervereinigung seien hier 6.000 Plätze weggefallen. An Bewerberinnen und Bewerbern aber mangele es nicht, heißt es in dem Beschluss.