Die Europäische Union (EU) hat die Konfliktparteien im Sudan zu einer Waffenruhe aufgerufen. „Die Kämpfe müssen beendet werden“, erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell in Brüssel. Die sofortige Beendigung der Gewalt solle als erster Schritt hin zu einem dauerhaften Waffenstillstandsabkommen dienen.
Zudem appelliere die EU an alle Akteure, einen raschen und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe zu ermöglichen sowie die Zivilbevölkerung zu schützen, sagte Borrell weiter. Der Ausbruch der Gewalt untergrabe die Bemühungen um die Wiederherstellung der Demokratie. Außerdem bestehe die Gefahr einer regionalen Destabilisierung.
Angriffe auf EU-Mitarbeiter
In diesem Zusammenhang betonte der Chefdiplomat der EU auch, dass die Unversehrtheit des diplomatischen Personals und der diplomatischen Einrichtungen gewährleistet werden müsse. In der Hauptstadt Khartum war ein Mitarbeiter der Europäischen Kommission angeschossen worden, wie die EU bestätigte. Demnach handelt es sich um den Leiter des Büros der Generaldirektion Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz (ECHO). Die EU hatte bereits einen Angriff auf den EU-Botschafter im Sudan bestätigt. Auch andere Diplomaten und Residenzen europäischer Länder sind in den vergangenen Tagen angegriffen worden.
Sechs Tage Kämpfe
Im Sudan hielten laut Medienberichten die Kämpfe den sechsten Tag in Folge an. Dabei hatten die Konfliktparteien eine 24-stündige Feuerpause angekündigt. In dem Land am Horn von Afrika kämpfen die Armee und die paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) um die Macht.