Als kleinen Schritt nach vorn hat die innenpolitische Sprecherin der Grünen, Lamya Kaddor, eine Vereinbarung zur Imam-Ausbildung in Deutschland bezeichnet. Dennoch seien die großen Fragen im Verhältnis des Staates zu den Islamverbänden weiter ungelöst, sagte Kaddor am Mittwoch im Deutschlandfunk.
Kaddor verwies darauf, dass die Ditib in Deutschland zwar versucht habe, sich von der türkischen Religionsbehörde Diyanet in Ankara zu emanzipieren. Tatsächlich sei dies aber nicht geschehen.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte am Dienstag auf der Deutschen Islamkonferenz angekündigt, die Ausbildung von Imamen neu zu regeln. Dazu sei eine Vereinbarung mit der türkischen Religionsbehörde Diyanet auf den Weg gebracht worden. Ziel sei es, die Entsendung von Imamen aus der Türkei in die Gemeinden der Ditib in Deutschland letztlich vollständig zu beenden, hieß es. Imame sollen künftig verstärkt von den muslimischen Verbänden in Deutschland und von Hochschuleinrichtungen wie dem Islamkolleg mit Sitz in Osnabrück ausgebildet werden.