Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland die Todesursache Nummer eins. Jährlich sterben mehr als 350.000 Menschen daran. Ein neues Gesetz soll gegensteuern.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will die Herzgesundheit der Deutschen verbessern. Den entsprechend Gesetzentwurf berät am heutigen Mittwoch das Bundeskabinett. Der Minister plant regelmäßige Check-ups auf Risikofaktoren ab 25 Jahren und zusätzliche Früherkennungsuntersuchungen im Kinder- und Jugendalter. Auch medikamentöse Therapien, unter anderem mit Lipidsenkern bei Fettstoffwechselstörungen, sollen früher beginnen und öfter zum Einsatz kommen.
Für die erste Fassung hatte der Minister viel Kritik geerntet, insbesondere für seinen Vorschlag, bereits Kindern und Jugendlichen Cholesterin- und Lipidsenker zu verschreiben, wenn eine oft erblich bedingte Fettstoffwechselstörung erkannt wird. Grundsätzlich sehen insbesondere Ärzte auch den Vorschlag kritisch, Apotheken verstärkt in die Früherkennung einzubeziehen. Die Union forderte zuletzt einen Stopp des Gesetzes.
Unstrittig ist aber unter Kassen und Medizinern, dass die Bundesrepublik Nachholbedarf bei der Herzgesundheit hat. So sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit rund 350.000 Fällen weiterhin Todesursache Nummer eins in Deutschland.