Die Jury des Deutschen Buchpreises hat die Titel der 20 besten Romane des Jahres 2024 vorgelegt. In einer Realität, „die oft jede Vorstellungskraft sprengt“, habe die Jury aus 197 Büchern diejenigen ausgewählt, „die auch heute die Magie des Erzählens vermitteln“, sagte Jurysprecherin Natascha Freundel am Dienstag in Frankfurt am Main.
Unter den nominierten Büchern seien „autofiktionale Texte, die mit Momenten surrealer Freiheit überraschen“, sagte Freundel. Es gebe ungeschönte Erzählungen von Einsamkeit, von Gewalt und Verlust, die dennoch „poetische Selbstvergewisserungen“ seien. Auf der Longlist stünden historisch-politische Romane, die „das aufziehende Dunkel der Diktatur auch für die Gegenwart ausleuchten“ und solche, die Leser in wenig bekannte Winkel der Weltgeschichte wie in Spiegelkabinette entführten. Die Bücher zeigen nach den Worten Freundels nicht nur, wie die Welt ist, „sondern auch, wie sie sein könnte“.
Auf der sogenannten Longlist stehen unter anderen Nora Bossong: Reichskanzlerplatz (Suhrkamp Verlag, August 2024), Martina Hefter: Hey guten Morgen, wie geht es dir? (Klett-Cotta, Juli 2024), Timon Karl Kaleyta: Heilung (Piper Verlag, Februar 2024), Maren Kames: Hasenprosa (Suhrkamp Verlag, März 2024), Clemens Meyer: Die Projektoren (S. Fischer Verlag, August 2024), Max Oravin: Toni & Toni (Literaturverlag, Markus Thielemann: Von Norden rollt ein Donner (Verlag C.H.Beck, Juli 2024) und Iris Wolff: Lichtungen (Klett-Cotta, Januar 2024).
Die von der Jury gesichteten Bücher sind zwischen Oktober 2023 und 17. September dieses Jahres erschienen oder werden erscheinen. Aus diesen Büchern wählt die Jury im nächsten Schritt sechs Bücher für die sogenannte Shortlist aus, die am 17. September veröffentlicht wird.
Die betreffenden Autoren erfahren erst am Abend der Preisverleihung, zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse am 14. Oktober, wer von ihnen den Preis für den besten deutschsprachigen Roman des Jahres bekommt. Dafür erhalten der Preisträger oder die Preisträgerin 25.000 Euro, die anderen fünf Finalisten je 2.500 Euro. Der Deutsche Buchpreis 2023 ging an den österreichische Autor Tonio Schachinger für seinen Roman „Echtzeitalter“.
Der Deutsche Buchpreis wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben. Hauptförderer des Deutschen Buchpreises ist die „Deutsche Bank Stiftung“, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und Stadt Frankfurt am Main.