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Juncker gegen EU-Erweiterung “im Galopp”

Der frühere EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker (69) hat sich gegen eine “Erweiterung im Galopp” ausgesprochen. Weder die Balkan-Staaten noch die Ukraine sollten voreilig der EU beitreten, mahnte Juncker im Interview der Wiener Tageszeitung “Die Presse” (Wochenende) und des Magazins “European Voices”.

Während die Westbalkan-Staaten laut Luxemburgs Ex-Premier eine “klare europäische Perspektive” benötigen, gebe es in der Region immer noch “zu viele ernste Probleme, zu viele ungelöste Konflikte, die wir nicht in die EU importieren sollten”. Aktuell sei die EU “nicht aufnahmefähig”, die Ukraine “nicht beitrittsfähig”.

Darüber hinaus müssten sich Beitrittskandidaten selbst entscheiden, wer künftig ihr Verbündeter sei: die EU oder Russland. Mit Blick auf die Separatisten in Serbien wird Juncker mit den Worten zitiert: “Wenn wir mit Ungarn nicht klarkommen, wie wollen wir dann mit der Republika Srpska klarkommen? Das muss ausdiskutiert werden, bevor beigetreten wird.”