Dorsten – Das Jüdische Museum in Dorsten zeigt bis zum 23. April eine Ausstellung über die NS-Verfolgung der Juden in der früheren Provinz Galizien, die heute zum Teil in der Ukraine und in Polen liegt. Die Wanderausstellung mit dem Titel „Eine Geschichte von Vernichtung und Überleben. Der Holocaust im galizischen Erdölrevier“ gehe zurück auf ein Zeitzeugen-Projekt der Aktion Sühnezeichen, teilte das Museum mit. Anhand von Video-Interviews, historischen Quellen und alten Fotografien werde der Massenmord an der jüdischen Bevölkerung zwischen 1939 und 1944 in den ukrainischen Städten Drohobycz und Boryslaw nachgezeichnet – von Ghettoisierung, Zwangsarbeit und Erschießungen bis zur Deportation in das NS-Vernichtungslager Belzec nahe Lublin in Polen.
Die Schau beschäftigt sich mit den Opfern, den Tätern und Kollaborateuren, wie es hieß. Vorgestellt werden zudem Überlebende und ihre Retter, darunter die galizische Familie von Józef Lipman und das deutsche Ehepaar Berthold und Else Beitz. Als Manager der früheren Karpathen Öl AG hatte Beitz mit Unterstützung seiner Ehefrau das Leben Hunderter Juden gerettet. Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Israel zeichnete den späteren Krupp-Generalbevollmächtigten dafür als „Gerechten unter den Völkern“ aus. Seit 2015 ehrt auch eine Gedenktafel am einstigen Verwaltungsgebäude des deutschen Erdölunternehmens in Boryslaw das Ehepaar. epd
Artikel teilen: