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Jüdischer Sportverein fordert vom FC Bayern mehr Solidarität

Der jüdische Sportverein Maccabi München verlangt vom FC Bayern München mehr Solidarität mit Israel. “Er hätte nach den Morden an israelischen Zivilisten beispielsweise die Allianz-Arena in den Fahnen Israels beleuchten oder zumindest bei Begegnungen im Basketball und Fußball eine Schweigeminute für die Opfer einlegen können”, sagte der Vorsitzende Emanuel Rotstein dem Berliner Magazin “Focus” (Freitag).

Der FC Bayern war nach dem Hamas-Terror gegen Israel bereits wegen seines Spielers Noussair Mazraoui in den Fokus geraten. Dieser hatte nach den islamistisch motivierten Attacken vor rund zwei Wochen einen pro-palästinensischen Beitrag geteilt. Der Verein kündigte daraufhin ein klärendes Gespräch mit dem marokkanischstämmigen Sportler an.

Zwischen dem FC Bayern und dem Judentum gibt es historisch wichtige Bezüge. So war der einstige Präsident Kurt Landauer (1884-1961) Jude. Er amtierte vor und nach der Nazi-Herrschaft; unter ihm wurde der FCB 1932 zum ersten Mal Deutscher Meister. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte der Verein die Bezeichnung “Judenklub” dem Münchner Historiker Gregor Hofmann zufolge als ein “Narrativ zur Entlastung”. Nach 1945 wurde demnach von FCB-Funktionären in den Entnazifizierungsverfahren die Erzählung etabliert, dass der FC Bayern vor 1945 als “Judenklub” beschimpft worden sei. In Wahrheit sei diese Vokabel aber wohl vor dem Krieg noch gar nicht benutzt worden.