Artikel teilen:

Jüdische SchUM-Stätten beim Welterbetag

Die jüdischen SchUM-Stätten in Mainz, Worms und Speyer beteiligen sich mit besonderen Angeboten am diesjährigen Unesco-Welterbetag am Sonntag, 2. Juni. Der Judenhof in Speyer und das Jüdische Museum in Worms könnten an diesem Tag kostenfrei besichtigt werden, teilte der Verein der SchUM-Städte am Dienstag in Worms mit. In Worms gibt es die Möglichkeit, an einer „Grabungsführung“ auf dem Gelände des mittelalterlichen jüdischen Ritualbades teilzunehmen, das derzeit aufwendig saniert wird. Im angrenzenden Museum Raschi-Haus sollen erstmals zwei jahrhundertealte Pergamente der Öffentlichkeit präsentiert werden, auf denen sich noch Notizen des berühmten Wormser Rabbiners Raschi befinden.

Eine öffentliche Führung wird auf dem Gelände des Wormser Judenfriedhofs „Heiliger Sand“ angeboten. Auch ein Rundgang über den gewöhnlich für die Öffentlichkeit noch nicht zugänglichen „Judensand“-Friedhof in Mainz wird angeboten. In Speyer gibt es zudem die Möglichkeit, die neu erbaute Synagoge kennenzulernen.

Im Mittelalter hatten sich die Juden aus den drei am Rhein gelegenen Städten Speyer (Schpira), Worms (Warmasia) und Mainz (Magenza) zum Bund der SchUM-Gemeinden zusammengeschlossen, der seinen Namen von den Anfangsbuchstaben der hebräischen Städtenamen erhielt. Die SchUM-Gemeinden gelten als Wiege der mitteleuropäischen jüdischen Kultur. Die wenigen erhaltenen jüdischen Zeugnisse aus jener Epoche wurden 2021 von der Unesco in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.