Dorsten – Das Jüdische Museum in Dorsten präsentiert gegenwärtig die Ausstellung „Jüdische Portraits“ mit Aufnahmen von Herlinde Koelbl. Bis zum 18. Dezember zeigt das Museum die Wanderausstellung der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland mit 26 großformatigen Fotografien und den dazugehörigen Interviewtafeln, wie das Museum mitteilte. Koebl gilt als eine der renommiertesten Portraitfotografinnen Deutschlands.
Zu den portraitierten Personen zählen nach Angaben des Museums Prominente wie der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki, der österreichische Lyriker Erich Fried oder der Historiker Fritz Stern, aber auch weniger bekannte Persönlichkeiten wie die Psychotherapeutin Erika Landau, die als Kind den Holocaust überlebte, nach Palästina auswanderte und 2013 in Tel Aviv starb. Alle dargestellten Persönlichkeiten seien deutscher oder österreichischer Herkunft und wegen ihrer jüdischen Wurzeln im Nationalsozialismus verfolgt worden, hieß es. Alle hätten zudem eine geisteswissenschaftliche Tätigkeit ausgeübt.
Die ausdrucksstarken Schwarz-Weiß-Portraits werden durch Interviews ergänzt, die nach Angaben des Museums „Einblicke in existenzielle Erfahrungen, Lebenswege, Religiosität oder das Verständnis von Heimat geben“. Durch diese Verbindung schaffe Koelbl „Portraits einer Schicksalsgemeinschaft“, die aber auch die Verschiedenheit innerhalb dieser Gruppe aufzeigten.epd/UK
Das Jüdische Museum Westfalen ist montags bis freitags von 10 bis 12.30 Uhr und von 14 bis 17 Uhr geöffnet, samstags und sonntags sowie an Feiertagen von 14 bis 17 Uhr. Internet: www.jmw-dorsten.de.