Vor den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen am Sonntag warnen die jüdischen Landesverbände vor einer Stimmabgabe an die AfD. “Die AfD darf man keinesfalls als normale Partei sehen! Sie ist eine ernstzunehmende Gefahr für unsere Demokratie”, schreiben die Vorsitzende des sächsischen Landesverbands, Nora Goldenbogen, und der Thüringer Vorsitzende, Reinhard Schramm, in einem Gastbeitrag für die Jüdische Allgemeine.
Ein Blick in die Wahlprogramme der AfD in beiden Bundesländern zeige, wie dort zentrale Forderungen erhoben würden, “die in der Politikwissenschaft fast schon als Klassiker des Rechtsextremismus gelten”. Sie verweisen auf Formulierungen der AfD, dass sie für eine “identitätserhaltende Migrationspolitik” eintrete und gegen “Entwurzelungserscheinungen” ankämpfen wolle. Zudem verharmlosten und leugneten führende Köpfe wie der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke immer wieder Verbrechen des Nationalsozialismus.
Gute Umfrage-Werte für AfD in Sachsen und Thüringen
Jüngste Wahlumfragen sehen die AfD in Sachsen bei 32 Prozent und in Thüringen bei 30 Prozent. In beiden Ländern stuft der Verfassungsschutz die Partei als gesichert rechtsextremistisch ein.
Weiter heißt es in dem Gastbeitrag: “Vielleicht empfinden einige unsere Worte als übertrieben und überempfindlich. Aber wir Juden reagieren aufgrund der Erfahrungen, die wir im Laufe der Jahrhunderte gemacht haben, sehr früh auf existenzielle Gefahren. Vor allem aber kennen wir die Folgen einer Ideologie, wie sie die AfD verkörpert.”