Am Dienstagabend haben die 37. Jüdischen Kulturtage in München begonnen. Den Auftakt machte die Vernissage der Bilderausstellung „Zeichnen gegen das Vergessen“ mit Werken des österreichischen Künstlers Manfred Bockelmann. Die Ausstellung setze ein wichtiges Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus und für ein gutes Miteinander, sagte die bayerische Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) laut Mitteilung.
Bockelmanns Kohlezeichnungen zeigten in großformatigen Porträts Kinder und Jugendliche, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. „Die Bilder geben den Opfern, denen man unermessliches Leid angetan hat, ein Gesicht, berühren unsere Seele und lassen uns innehalten“, sagte Stolz weiter. Die Ausstellung sei damit ein wertvoller Beitrag gegen das Vergessen und für eine lebendige Erinnerungskultur.
Der bayerische Antisemitismusbeauftragte Ludwig Spaenle sagte, Bockelmann eröffne mit seinen ausdrucksstarken Porträts den Blick auf einzelne junge Menschen und mache so aufmerksam auf ihr Schicksal in der NS-Diktatur. Die Jüdischen Kulturtage seien außerdem ein „unübersehbares Zeichen“, dass sich Jüdinnen und Juden trotz des Terrors der radikalislamischen Hamas und der antisemitischen Vorfälle in Deutschland nicht entmutigen ließen.
Die Bilder von Manfred Bockelmann sind bis zum 16. November im Hubert-Burda-Saal der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern zu sehen. (00/3722/314.11.2023)