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Jüdische Gemeinde ehrt Sozialrichter von Renesse

DÜSSELDORF – Der Sozialrichter Jan-Robert von Renesse (51) und der Verein „Heimatsucher – Schoa-Überlebende heute“ erhalten die Josef-Neuberger-Medaille der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf. Von Renesse erhalte die undotierte Auszeichnung, weil er sich für die Rentenzahlungen an Ghetto-Überlebende engagiert habe, teilte die Gemeinde in Düsseldorf zur Begründung mit. „Heimatsucher“ führe regelmäßig Schulprojekte durch und ermutige bereits Kinder ab der vierten Klasse, sich mit den Geschichten von Holocaust-Überlebenden auseinanderzusetzen.
Durch das Wirken des Sozialrichters von Renesse habe sich die Bewilligungsquote für die Rentenzahlungen an Ghetto-Überlebende um ein Vielfaches erhöht, so die Gemeinde. Er habe maßgeblichen Anteil an einem entsprechenden klarstellenden Urteil des Bundessozialgerichts. Dafür sei er von der deutschen Politik und der Justiz erheblich kritisiert worden.
Der Düsseldorfer Verein „Heimatsucher“ erzähle in Ausstellungen die Geschichten der Holocaust-Überlebenden, lobte die Jüdische Gemeinde. Damit wende er sich „gegen das Vergessen und jegliche Form von Rassismus und Diskriminierung“.
Die seit 1991 verliehene Auszeichnung ist nach dem früheren nordrhein-westfälischen Justizminister Josef Neuberger (1902-1977) benannt, der unter anderem Vorsitzender des Gemeinderates und des Vorstandes der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf
war. KNA