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Journalisten-Föderation: 104 Journalisten im Jahr 2024 getötet

Weltweit sind in diesem Jahr 104 Journalisten, Fotografen und andere Medienschaffende bei der Ausübung ihres Berufs gestorben, darunter zwölf Frauen. Das teilte die Internationale Journalisten-Föderation (IJF) am Dienstag in Brüssel mit. Mehr als die Hälfte (55) der Journalisten starben in Gaza beziehungsweise in den palästinensischen Autonomiegebieten. Die Zahlen beziehen sich auf den Stichtag 10. Dezember.

Die Zahl der seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 getöteten palästinensischen Journalisten stieg nach Angaben des IJF nun auf mindestens 138. Im Ukraine-Krieg starben demnach dieses Jahr 4 Journalisten, im Vorjahr waren es ebenfalls 4; 2022 dagegen 13. Von der Kriegsregion abgesehen, gehöre Europa zu den sichersten Orten für Journalistinnen und Journalisten, so der IJF. Dagegen habe im asiatisch-pazifischen Raum die Zahl der getöteten Journalisten besorgniserregend zugenommen: Dort starben in diesem Jahr 20 Journalisten (2023: 12). In Afrika kamen acht Journalisten ums Leben, auf dem amerikanischen Kontinent sechs.

Zudem registrierte die Internationale Journalisten-Föderation in diesem Jahr 520 inhaftierte Medienschaffende. Dies stelle einen starken Anstieg im Vergleich zu 2023 und 2022 dar, als 427 beziehungsweise 375 Journalisten inhaftiert gewesen seien. Mit 135 Journalisten hinter Gittern bleibe China – einschließlich Hongkong – das „weltweit größte Gefängnis für Medienschaffende, vor Israel (59 palästinensische Journalisten) und Myanmar (44)“.

Der Journalistenverband mahnte dringend die Verabschiedung eines Internationalen Übereinkommens zum Schutz von Journalisten durch die Vereinten Nationen an. Im vergangenen Jahr waren insgesamt 129 Journalisten bei ihrer Arbeit getötet worden, damit war 2023 eines der „tödlichsten“ Jahre für Journalisten in alles Welt.