Josef Schuster kam am 20. März 1954 im israelischen Haifa zur Welt. Im Nationalsozialismus hatte seine Familie, deren Geschichte sich in Unterfranken über mehr als 400 Jahre zurückverfolgen lässt, aus Deutschland fliehen müssen. Als sie Mitte der 1950er Jahre in die Region zurückkehrte, war Schuster zwei Jahre alt. Nach Abitur und Medizinstudium absolvierte er eine Facharztausbildung, 1988 etablierte der verheiratete Vater zweier Kinder eine eigene Praxis als Internist. Er führte sie bis 2020 und ist bis heute hin und wieder als Notarzt tätig.
Schuster trat 1999 in das Präsidium des Zentralrats der Juden in Deutschland ein; von 2010 bis 2014 war er Vizepräsident und ist seitdem Präsident. 1998 übernahm er den Vorsitz der Israelitischen Kultusgemeinde in Würzburg und Unterfranken, 2002 das Amt als Präsident des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern. Schuster ist unter anderem auch Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses. Der Zentralrat ist die Spitzenorganisation der jüdischen Gemeinden in Deutschland. Die Gemeinden unter dem Dach des Zentralrats haben nach offiziellen Angaben rund 95.000 Mitglieder.