Zu seinem 100. Geburtstag an diesem Dienstag haben den früheren US-amerikanischen Präsidenten Jimmy Carter zahlreiche Glückwünsche erreicht. Laut „New York Times“ gratulierten ihm die noch lebenden US-Präsidenten mit Ausnahme von Donald Trump per Video. Biden würdigte seinen Amtsvorgänger der Demokratischen Partei als einen „der einflussreichsten Staatsmänner der Geschichte“.
Jimmy Carter ist der am längsten lebende Präsident in der Geschichte der USA. Seine Amtszeit war von 1977 bis 1981. Im Februar 2023 gab er bekannt, dass er sich nach Krankenhausaufenthalten für eine palliative Pflege zu Hause in Plains (US-Staat Georgia) im Kreise seiner Familie entschlossen habe.
Carter und seine bereits im November 2023 im Alter von 96 Jahren verstorbene Ehefrau Rosalynn Carter engagierten sich im Ruhestand mit der Hilfsorganisation „Habitat for Humanity“ beim Bau von Wohnhäusern für Einkommensschwache. Zu Carters Geburtstag bauen Freiwillige nach Angaben der Organisation 30 Häuser in Minnesota.
Carters Enkel Jason Carter sagte am Wochenende in einem Fernsehsender in Georgia, der Zustand seines Großvaters sei unverändert. Er wolle seine Zukunft dem Willen Gottes überlassen. Er hatte angekündigt, für die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris zu stimmen.
In Carters Amtszeit fielen die Öl- und Wirtschaftskrisen, die gescheiterte Befreiungsaktion für 52 US-amerikanische Geiseln in Teheran und der Streit um die Nachrüstung von Pershing-2-Raketen in Deutschland. Carter vermittelte den Camp-David-Friedensschluss zwischen Ägypten und Israel. 2002 erhielt er den Friedensnobelpreis für seine Bemühungen, internationale Konflikte zu lösen und Demokratie und Menschenrechte zu fördern.
Der Ex-Präsident gründete 1982 sein „Carter Center“, das sich für die Eindämmung von Konflikten, für faire Wahlen und die Bekämpfung tropischer Krankheiten in Entwicklungsländern einsetzt. Bis vor wenigen Jahren lehrte Carter in der Sonntagsschule seiner baptistischen Heimatgemeinde in Plains. Mit Rosalynn Carter war er 77 Jahre verheiratet.
Bereits am 17. September feierten Tausende Menschen in Atlanta im Bundesstaat Georgia den Geburtstag des Ex-Präsidenten mit einem Konzert, das an diesem Dienstag im Fernsehen ausgestrahlt werden soll. Aufgetreten sind unter anderen die Singer-Songwriterin Angélique Kidjo, der Sänger BeBe Winans, die Country-Sängerin Carlene Carter, der Rock- und Bluesmusiker Chuck Leavell sowie die US-amerikanische Rockband „The B-52s“.