Predigttext am Michaelistag: Matthäus 18,1–6.10Der Rangstreit der Jünger 1 Zu derselben Stunde traten die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist doch der Größte im Himmelreich? 2 Jesus rief ein Kind zu sich und stellte es mitten unter sie 3 und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. 4 Wer nun sich selbst erniedrigt und wird wie dies Kind, der ist der Größte im Himmelreich. 5 Und wer ein solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf. 6 Wer aber einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Abfall verführt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er ersäuft würde im Meer, wo es am tiefsten ist. 10–11 Seht zu, dass ihr nicht einen von diesen Kleinen verachtet. Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel.
Von Norbert von Fransecky
Jesus stellt den nach Größe suchenden Jüngern die Kinder als Vorbild entgegen. Sie nehmen Geschenke unmittelbar an, und fragen nicht danach, womit sie sich die Gabe verdient haben. Das ist Erwachsenen fremd geworden. Bei einem üppig ausgefallenen Geschenk kommt schnell der erschrockene Gedanke „Was schenken wir bei der nächsten Gelegenheit zurück?“ Wir merken kaum, dass das Schenken so seinen Charakter verliert und zum Tauschhandel wird. Jesus möchte es anders. Nehmt einfach! Ob ihr besonders würdig, oder völlig unwürdig seid, ist egal. Ich schenke Euch Glauben und Heil. Ihr müsst dafür nichts tun – weder als Vorleistung noch im Nachhinein. Ich freue mich über das, was dann aus freudiger Dankbarkeit oder aus der liebevollen Beziehung zu Gott geschieht, aber versucht das beim Empfangen aus Eurem Kopf zu bekommen. Das ist schwer für Erwachsene. Daher: Werdet wie die Kinder!
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