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Jerusalemer Patriarchat warnt vor Hass und Spaltung

Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem hat angesichts der aktuellen Lage im Heiligen Land vor mehr Hass, Spaltung und Extremismus gewarnt. “Die vom Gazastreifen ausgehende Operation und die Reaktion der israelischen Armee versetzen uns in die schlimmsten Zeiten unserer jüngsten Geschichte zurück”, heißt es in einer Stellungnahme von Samstagabend. Der andauernde Kreislauf der Gewalt sei am Samstagmorgen explodiert.

Die aktuelle Lage beschreibt das katholische Patriarchat als besorgniserregend. Es ruft die internationale Gemeinschaft und Religionsführer weltweit auf, alles zu einer Beruhigung der Lage und der Sicherstellung der Grundrechte der Menschen in der Region zu tun. Besonders wichtig sei es, den Status quo an allen heiligen Stätten im Land, besonders in Jerusalem, zu erhalten. “Einseitige Erklärungen über den Status religiöser Stätten und Gebetsstätten erschüttern die religiösen Gefühle und schüren noch mehr Hass und Extremismus”, so die Stellungnahme. Es müsse eine dauerhafte und umfassende Lösung für den palästinensisch-israelischen Konflikt gefunden werden.

Seit den Morgenstunden wurden rund 2.500 Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel geschossen und mehrere israelische Ortschaften von Hamas-Kämpfern überfallen, die auch Zivilisten entführten. Die Zahl der getöteten Israelis stieg nach Angaben des jüdischen Rettungsdienstes “Magen David Adom” (Roter Davidstern) auf 70. Mehr als 700 Personen wurden laut Medienberichten verletzt. Der israelische Minister für nationale Sicherheit, der Rechtsradikale Itamar Ben-Gvir von der Partei “Jüdische Stärke”, verhängte demnach den nationalen Notstand, der landesweit am Samstagabend in Kraft treten soll.