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Jede zweite Schwangere in Thüringen nutzt Bluttest auf Trisomien

Jede zweite Schwangere in Thüringen hat im vergangenen Jahr einen vorgeburtlichen Bluttest auf Trisomien machen lassen. 2023 seien es noch 37,7 Prozent gewesen, teilte die Barmer-Krankenkasse unter Berufung auf eigene Abrechnungsdaten am Freitag in Erfurt mit. Mithilfe der Tests lassen sich über eine Erbgutanalyse Anomalien wie etwa das Down-Syndrom schon während der Schwangerschaft erkennen.

Die Analyse der Daten zeige, dass ältere Frauen den Test häufiger nutzen als jüngere, hieß es. 2024 ließen ihn in Thüringen 63,4 Prozent der Schwangeren ab 36 Jahren vornehmen. Trisomien bei Föten seien bei Schwangerschaften in jedem Alter selten, betonte die Krankenkasse. Das Risiko nehme jedoch mit dem Alter der werdenden Mutter zu.

Bei Trisomien sind bestimmte Chromosomen in den Zellen dreifach statt doppelt vorhanden. Von 10.000 Schwangeren im Alter von 30 bis 34 Jahren erwarten im Schnitt 17 ein Kind mit der als Down-Syndrom bekannten Trisomie 21. Menschen mit Down-Syndrom haben oft nur leichte Einschränkungen und können als Erwachsene weitgehend selbstständig leben. Kinder mit Trisomie 13 oder Trisomie 18 leiden oftmals unter schweren Fehlbildungen und haben meist eine stark verkürzte Lebenserwartung.

Der Bluttest gehört laut Barmer nicht zu den empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen. Ziel der Aufnahme der Position in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung 2022 sei es gewesen, die Zahl mit Risiken verbundener invasiver pränataler Untersuchungen wie der Fruchtwasserdiagnostik zu verringern.