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Ja zur Trauung

Homosexualität, Flüchtlinge, Finanzen, Klimaschutz – ein Überblick

BAD NEUENAHR – Die Debatte über die Gleichstellung Eingetragener Lebenspartner hat die diesjährige Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland in Bad Neuenahr geprägt. Das Kirchenparlament der 2,65 Millionen rheinischen Protestanten entschied in dieser Woche über zahlreiche Vorlagen und Kirchengesetze. Die wichtigsten Ergebnisse der sechstägigen Beratungen:

Trauung gleichgeschlechtlicher Paare: Eingetragene Lebenspartner werden in der rheinischen Kirche mit Eheleuten gleichgestellt. Sie können sich künftig offiziell trauen lassen. Die Amtshandlung wird in die Kirchenbücher eingetragen. Pfarrer und Gemeinden können die Trauung gleichgeschlechtlicher Paare aber ablehnen. Der Beschluss fiel mit großer Mehrheit: Von den 211 Synodalen stimmten sieben mit Nein, neun enthielten sich (siehe Seite 5, Hintergrund und Kommentar).
Flüchtlinge: Für die Flüchtlingsarbeit stellt die rheinische Kirche bis 2019 knapp fünf Millionen Euro bereit. Für Hilfsangebote und Integrationsarbeit in Gemeinden, Einrichtungen und Werken stehen im landeskirchlichen Haushalt für dieses Jahr 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Damit soll vor allem die Arbeit von Ehrenamtlichen unterstützt werden.
Finanzen: Im vergangenen Jahr nahm die rheinische Kirche 703,8 Millionen Euro an Kirchensteuern ein. Das sind 16,3 Millionen Euro mehr als zuletzt angenommen. Für dieses Jahr werden die Einnahmen auf 720 Millionen Euro geschätzt.
Diakonie-Fusion: Die Synode billigt die geplante Fusion der Diakonischen Werke in Rheinland, Westfalen und Lippe. Sie soll im Sommer endgültig erfolgen.
Politische Beschlüsse: Die Landeskirche macht sich für die Anerkennung eines palästinensischen Staates stark und bekräftigt zugleich ihre Solidarität mit Israel. Die rheinische Kirche will sich zudem für fairen Lohn, faire Arbeit und einen nachhaltigen Konsum auf allen Ebenen der Landeskirche einsetzen.
Klimaschutz: Die Kohlenstoffdioxid-Emissionen der Landeskirche sollen bis 2025 um die Hälfte im Vergleich zu 2005 gesenkt werden. Bis 2020 soll bereits eine Reduktion um 40 Prozent im Vergleich zum Jahr 2005 erreicht werden. Über die Klimaschutzkonzeption will die Synode im kommenden Jahr verhandeln.
Strukturen: Die Kirchenleitung wird von 16 auf 15 Mitglieder verkleinert. Die Zahl der Abteilungen im Düsseldorfer Landeskirchenamt soll von sechs auf fünf sinken. epd