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Italiens Tourismusministerin gegen Eintrittsgebühr für Städte

Tagesgebühren für Touristen – damit machte die Lagunenstadt Venedig in diesem Frühjahr Schlagzeilen. Im kommenden Jahr soll die Maßnahme ausgeweitet werden. Italiens Tourismusministerin hält das für keine gute Idee.

Die italienische Tourismusministerin Daniela Santanche hat sich gegen Eintrittsgebühren für Städte wie Venedig ausgesprochen. In einem Interview der italienischen Nachrichtensendung TG1 sagte sie am Donnerstag: “Ich bin nicht einverstanden mit diesen Gebühren für den Eintritt in die Städte, denn ich glaube nicht, dass dies die Lösung der Probleme ist.”

Die Stadt Venedig hatte im Frühjahr in einer 29-tägigen Testphase 5 Euro Eintritt von Tagesbesuchern verlangt. Laut Stadtverwaltung sollte damit der Touristenandrang reduziert werden. Die Zahl der gebührenpflichtigen Tage soll im kommenden Jahr steigen, genauso wie der Eintrittspreis auf bis zu 10 Euro. Nach bisherigen Erkenntnissen hat die Maßnahme nicht zu einer Eindämmung der Touristenströme geführt.

Santanche sagte, sie glaube nicht, dass man von Übertourismus sprechen müsse. Italien hätte keine größeren Zuwächse im Tourismussektor als andere Länder. Allerdings müsse man über eine Steuerung der Touristenströme sprechen. “Italien ist ein Land der Qualität und nicht der Quantität”, schloss sie.