“La Famiglia” war gestern – Italien hat große Nachwuchssorgen. Seit Jahren kämpft das Land am Mittelmeer mit einer niedrigen Geburtenrate. Die hat nun einen neuen historischen Tiefpunkt erreicht.
Italiener bekommen immer weniger Kinder. 2024 erreichte die ohnehin niedrige Geburtenrate des Landes einen neuen historischen Tiefpunkt. Wie die nationale Statistik-Behörde Istat (Montag) mitteilte, bringen Italienerinnen im Schnitt 1,18 Kinder zur Welt. Damit werde der bislang niedrigste Wert von 1,19 Kindern pro Frau aus dem Jahr 1995 unterschritten.
Damals waren 526.000 Kinder geboren worden; im vergangenen Jahr waren es 370.000. Das liegt auch am Rückgang potenzieller Eltern im Alter zwischen 15 und 49 Jahren. Die Anzahl der Frauen dieser Altersgruppe sank seit 1995 um 2,9 Millionen, die der Männer um 2,6 Millionen.
Zugleich stieg das Durchschnittsalter der Frauen bei der Geburt ihres ersten Kindes weiter an und lag 2024 bei 32,6 Jahren. Damit werde der Zeitraum verkürzt, der potenziellen Müttern für die Verwirklichung ihrer Familienpläne zur Verfügung stehe, so das Institut. Insgesamt haben sich italienische Familien in den vergangenen 20 Jahren von 2,6 auf 2,2 Mitglieder verkleinert.
Zugleich stieg die Lebenserwartung der Italiener auf 83,4 Jahre; das sind fast fünf Monate mehr als 2023. Auch die Zahl der Todesfälle (651.000) sank um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Differenz zwischen Geburten und Todesfällen bleibt mit einem Minus von 281.000 stark negativ. Insgesamt lebten in Italien im vergangenen Jahr 58,934 Millionen Menschen; das sind 37.000 weniger als im Vorjahr.