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Italiens Bischöfe geben eine Million Euro für Hilfe in Ostkongo

Vergangene Woche nahmen Rebellen die ostkongolesische Stadt Goma ein. Die Kämpfe und die vielen zivilen Opfer würden von der Weltöffentlichkeit kaum beachtet, kritisieren Italiens Bischöfe und sagen: “Basta – es reicht!”

Für die Opfer des Krieges in Ostkongo haben Italiens katholische Bischöfe eine Million Euro Soforthilfe bewilligt. Zugleich riefen sie zu einem Ende der ausufernden Gewalt in der Stadt Goma auf. “Täglich erreichen uns Nachrichten und Bilder von der Tötung, Verstümmelung, Zerstörung und Vertreibung großer Teile der Bevölkerung”, heißt es in einem am Montag in Rom veröffentlichten Appell der Bischofskonferenz. All dies finde unter fast völligem Schweigen der Medien statt.

Die Massaker der Milizen der Rebellengruppe M23 forderten Opfer vor allem unter der Zivilbevölkerung. Kinder, Säuglinge, Frauen und andere wehrlose Menschen würden nicht verschont. Damit schlossen sich die Bischöfe einem Friedensappell des Papstes vom Mittwoch an. Nach der Einnahme Gomas durch die Rebellengruppe vergangene Woche haben die Kämpfe mit dem kongolesischen Militär zwar an Intensität verloren, aber die Lage bleibt nach Aussage von Hilfsorganisationen unklar.

Italiens Kirche und Hilfsorganisationen unterstützen seit langem verschiedene Projekte in der Demokratischen Republik Kongo. Seit 1991 habe man gut 1.200 Projekte und Maßnahmen mit insgesamt 136 Millionen Euro unterstützt, so die Bischofskonferenz.

Die Demokratische Republik Kongo mit einer Bevölkerung von 115 Millionen Menschen ist der zweitgrößte Flächenstaat Afrikas. Der Osten ist reich an Bodenschätzen wie Coltan, die stark umkämpft sind. Daran ist auch das Nachbarland Ruanda interessiert. Neben der M23, die sich 2012 gründete, sind rund 100 weitere bewaffnete Gruppierungen in der Region aktiv.