Israels Armeesprecher zeigt sich enttäuscht von der Haltung Deutschlands gegenüber Israel – die deutsche Regierung zeige kein Rückgrat, kritisiert er. Nötig sei Solidarität mit lebenden Juden – nicht nur mit den Toten.
Der Sprecher der Israelischen Armee, Arye Sharuz Shalicar, hat ein “stilles Waffenembargo” Deutschlands gegenüber Israel kritisiert. “Der jüdische Staat in seiner schwersten Stunde wird ausgerechnet von Deutschland in Sachen Rüstung im Stich gelassen”, sagte Shalicar der katholischen Wochenzeitung “Die Tagespost” in Würzburg.
“Ich bin auch als ehemaliger Wehrdienstleistender in der Bundeswehr sehr enttäuscht, dass Deutschland, dass die deutsche Regierung hier kein Rückgrat zeigt und nicht zu den eigenen Ansprüchen steht”, fügte er hinzu. Shalicar wurde als Sohn iranischer Juden in Göttingen geboren und wanderte 2001 nach Israel aus.
Der israelische Armeesprecher sagte, er frage sich, was Deutschland mit “Staatsräson” meine und was die junge Generation unter “nie wieder” verstehe. “Solidarisiert sich Deutschland in erster Linie mit toten Juden in Deutschland, oder endlich auch mal mit lebenden, sich zur Wehr setzenden Juden?”
Zudem seien “radikalisierte Muslime” mittlerweile eine “Gefahr für die innere Sicherheit und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland”. Diese Leute griffen “am Ende nicht nur Juden an, sondern auch deutsche Nichtjuden, die sich mit Juden solidarisieren, sie greifen Polizei und Medien an”.