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Israel verhängt Schulverbot für freigelassene Palästinenser

Israels Bildungsministerium hat ein vorübergehendes Schulverbot für palästinensische Schüler aus Ostjerusalem verhängt, die im Rahmen des Geiselgeschäfts mit der Hamas freigelassen oder die von der Polizei verhaftet worden waren. Das melden israelische Medien am Freitag. Betroffen sind nach Angaben der Zeitung “Haaretz” 48 Schüler, darunter ein 14-Jähriger, der im Juli unter dem Verdacht verhaftet worden war, einen Stein auf einen Siedlerbus im Ostteil Jerusalems geworfen zu haben und der durch den Deal freikam.

Das Schulverbot sei rechtswidrig und verstoße gegen das Recht auf Bildung, zitiert die Zeitung Juristen. Die bis Januar geltende Anordnung könnte dazu führen, dass die Betroffenen ganz auf einen Schulbesuch verzichten. Das wiederum könne zu einer weiteren Radikalisierung und einer Verschärfung von Kriminalität oder Terrorismus führen. Im Übrigen hätten die im Hamas-Deal Ausgetauschten keine Wahlmöglichkeit für ihre Freilassung gehabt.

Dem Bericht zufolge wurden seit Kriegsbeginn in Jerusalem etwa 80 palästinensische Minderjährige festgenommen, einige auf dem Weg zur Schule. Mehrere waren wegen des Inhalts von Social-Media-Beiträgen verhaftet worden.