Beim Hilfswerk UNRWA werden neun Mitarbeiter entlassen, weil sie möglicherweise am Terrorangriff des 7. Oktober beteiligt waren. Für Israel geht die Reaktion nicht weit genug.
Israel hat die Entlassung mehrerer Mitarbeiter des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA wegen Terror-Vorwürfen als nicht ausreichend kritisiert. Die neun gekündigten Personen seien “nur die Spitze des Eisbergs”, schrieb Oren Marmorstein, Sprecher des israelischen Außenministeriums, am Montagabend auf der Online-Plattform X (früher Twitter). Die interne Untersuchung wegen einer möglichen Beteiligung am Hamas-Angriff auf Israel vom 7. Oktober sei zudem zu spät erfolgt.
Hunderte Mitarbeiter des UN-Hilfswerks seien Aktivisten der Terrororganisation Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihad, so Marmorstein: “UNRWA Gaza ist ein verfaulter Baum, der vollständig von Terroristen befallen ist.” Die internationalen Geldgeber sollten ihre Zahlungen an die Organisation sofort stoppen.
Auch Israels Militärsprecher Nadav Schoschani äußerte sich auf X. Neun UNRWA-Mitarbeiter könnten “am größten Massaker an Juden seit dem Holocaust beteiligt gewesen sein”, schrieb er. Das sei ein neuer Tiefpunkt. Es sei an der Zeit, dass die Welt endlich das “wahre Gesicht” des Hilfswerks erkenne.
Am Montagabend hatten die Vereinten Nationen mitgeteilt, dass neun UNRWA-Mitarbeiter entlassen worden seien. Hinweise deuteten darauf hin, dass sie “möglicherweise an den bewaffneten Angriffen vom 7. Oktober 2023 beteiligt waren”. Die UN hatten nach entsprechenden Vorwürfen im Januar eine Untersuchung eingeleitet. Nach eigenen Angaben sind derzeit knapp 30.000 UNRWA-Mitarbeiter in Nahost im Einsatz.