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Ire O’Flaherty wird neuer Menschenrechtskommissar des Europarats

Der Ire Michael O’Flaherty wird neuer Menschenrechtskommissar des Europarats. Die Parlamentarische Versammlung des Europarates wählte den 64 Jahre alten Juristen, seit 2016 Leiter der EU-Grundrechte-Agentur, am Donnerstag in Straßburg als Nachfolger von Dunja Mijatovic (59), die das Amt seit 2018 innehatte. Die nicht verlängerbare Amtszeit beträgt sechs Jahre und beginnt am 1. April.

Der aus Galway stammende O’Flaherty lehrte nach einer Laufbahn bei verschiedenen Menschenrechtsprogrammen der Vereinten Nationen als Professor für Menschenrechte in Nottingham und Galway. 2004 wurde er Mitglied der UN-Menschenrechtskommission in Genf, später auch deren Vize-Vorsitzender; von 2011 bis 2013 leitete er die staatliche Nordirische Menschenrechtskommission. Zuvor hatte O’Flaherty nach seiner Jura-Ausbildung und ersten Berufsjahren katholische Theologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom studiert. 1987 wurde er zum Priester geweiht, ließ sich aber 1992 wieder laisieren.

Das Amt des Kommissars für Menschenrechte wurde 1999 vom Europarat ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für die Menschenrechte und deren Achtung in den 46 Mitgliedstaaten des Europarats zu fördern, aber auch um Defizite anzuzeigen. Der Kommissar besucht regelmäßig die Mitgliedstaaten und führt Dialog mit den Regierungen und der Zivilgesellschaft.