An der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) wird ein internationales Forschungszentrum für Archäologie aufgebaut. In Kooperation mit der Coalition for Archaeological Synthesis (CfAS) soll damit ein internationaler Knotenpunkt für archäologische Daten, Theorien und Methoden entstehen, teilte die Uni am Donnerstag mit. Vertreter der Universität unterzeichneten in Kiel die entsprechende Absichtserklärung. Nach dem bereits etablierten Zentrum der CfAS an der Universität von Boulder (Colorado, USA) werde das geplante „Center for Collaborative Synthesis in Archaeology“ (CCSA-Kiel) die erste derartige Einrichtung in Europa sein.
Zuvor hatte sich die Uni Kiel gegen mehrere europäische Universitäten als Standort durchgesetzt, da ihr archäologisches Angebot die größte Übereinstimmung mit der Mission von CfAS aufgewiesen habe, hieß es. Die CfAS wurde 2017 in den USA gegründet, um die internationale Zusammenarbeit verschiedener archäologischer Disziplinen und die Synthese von archäologischen Daten und Erkenntnissen zu fördern. Ziel sei es, das Wissen über die menschliche Vergangenheit zu erweitern und die Erkenntnisse für die heutige Gesellschaft nutzbar zu machen.
„Dieses Bestreben, die menschliche Vergangenheit ganzheitlich zu erforschen und Verbindungen zur Gegenwart zu finden, deckt sich mit den Zielen der archäologischen und historischen Forschung an der CAU und speziell im Exzellenzcluster ROOTS“, sagte Archäologe Martin Furholt. Die Einzelheiten der Kooperation mit der CfAS und dem Forschungszentrum in den USA sollen zu einem späteren Zeitpunkt detailliert festgelegt werden.
Das geplante CCSA-Kiel wird bei der Johanna-Mestorf-Akademie (JMA) angesiedelt. Die JMA fördere Forschung und Bildung im Bereich des gesellschaftlichen, ökologischen und kulturellen Wandels, hieß es. Die finanziellen und personellen Mittel für das CCSA werden zunächst vom Exzellenzcluster ROOTS gestellt. Später sei eine Einbindung in das geplante ARCWorlds-Zentrum an der CAU beabsichtigt.