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Initiative gegen völkische Siedler erhält Demokratiepreis

Die „Gruppe beherzt für Demokratie und Vielfalt“ ist am Sonnabend mit dem mit 10.000 Euro dotierten Julius-Rumpf-Preis der Martin-Niemöller-Stiftung ausgezeichnet worden. Die Gruppe engagiere sich gegen sogenannte völkische Siedler, die, „gutbürgerlich getarnt“, versuchten, die demokratisch gesinnte Nachbarschaft mit nationalsozialistisch-völkischem Gedankengut zu unterwandern, teilten die Initiatoren des Preises mit. Bei der Preisverleihung am Sonnabend in der Klosterkirche in Ebstorf bei Uelzen hielt Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) die Laudatio.

Die im Landkreis Uelzen aktive „Gruppe beherzt“ arbeite mit hohem Engagement, Kreativität und vor allem mit inzwischen anerkannter und gefragter Expertise in Beratungen und Einrichtungen jeder Art, hieß es. Ziel sei es, Menschen über demokratie- und menschenfeindliche Umtriebe und Gruppen aufzuklären und für ein demokratisches, menschenfreundliches Miteinander zu werben. Die 2018 gegründete Gruppe zählt nach eigenen Angaben über 600 Beteiligte.

Den „Julius-Rumpf-Preis“ vergibt die Martin-Niemöller-Stiftung mit Sitz in Wiesbaden seit dem Jahr 2000 an Einzelne oder an Gruppen, die für Toleranz, Gewaltfreiheit und Versöhnung eintreten. Die 1977 gegründete Stiftung ist nach dem Theologen Martin Niemöller (1892-1984) benannt, einem Mitbegründer der Bekennenden Kirche in der NS-Zeit. Der Preis erinnert an den Pfarrer Julius Rumpf (1874-1948), der ebenfalls führendes Mitglied der Bekennenden Kirche war.