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Inflation trifft arme Singles am härtesten

Alles wird teurer, wegen der Inflation. Manche Gruppen in der Bevölkerung trifft das laut einer Untersuchung härter als andere.

Arme Alleinstehende leiden unter der Inflation besonders
Arme Alleinstehende leiden unter der Inflation besondersImago / Westend 61

Alleinlebende mit einem niedrigen Einkommen sind von den Preissteigerungen am meisten betroffen. Während die Inflationsrate in Deutschland im Juli leicht auf 6,2 Prozent zurückging, fiel sie für diese Gruppe mit 6,5 Prozent leicht überdurchschnittlich aus, wie die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung mitteilte. Familien mit geringem Einkommen waren dagegen erstmals seit Beginn der Erhebung Anfang 2022 mit 6,1 Prozent unterdurchschnittlich von der Teuerungsrate betroffen. Sie hatten zwischen Februar 2022 und Februar 2023 noch die höchste Inflationsbelastung tragen müssen.

Rückgang der Inflation erwartet

Für den Inflationsmonitor berechnen Forschende des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Böckler-Stiftung monatlich spezifische Teuerungsraten für neun repräsentative Haushaltstypen, die sich nach Personenzahl und Einkommen unterscheiden. Die geringste haushaltsspezifische Belastung hatten im Juli demnach mit einer Teuerungsrate von 5,5 Prozent nach wie vor Singles mit sehr hohen Einkommen. Insgesamt sei der Unterschied zwischen den unterschiedlichen Haushaltstypen inzwischen deutlich zurückgegangen auf 1,0 Prozentpunkte, hieß es. Auf dem Höhepunkt im Oktober 2022 waren es noch 3,1 Prozentpunkte.

Für Alleinerziehende, für Alleinlebende und für kinderlose Paare mit jeweils mittleren Einkommen lag die Inflationsrate im Juli den Angaben zufolge bei je 6,0 Prozent. Bei Alleinlebenden mit höheren Einkommen schlug die Inflation mit 5,9 Prozent zu Buche, bei Familien mit mittleren und mit hohen Einkommen waren es jeweils 5,8 Prozent. Für die kommenden Monate erwarten die IMK-Wissenschaftler einen weiteren Rückgang der Inflationsrate.