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In Bayern steigt die Zahl der HIV- und Syphilis-Infektionen stärker

Eine zunehmende Zahl von Menschen im Freistaat steckt sich mit sexuell übertragbaren Krankheiten an. Die Zahl der HIV-Diagnosen sei vergangenes Jahr gegenüber 2022 um 20 Prozent auf 608 gestiegen, wie die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) der „Augsburger Allgemeinen“ (Donnerstag) bestätigte. Die Zahl der Syphilis-Fälle sei sogar auf 1.229 gestiegen und habe – ebenso wie die Zahl der HIV-Infektionen – den zweithöchsten Wert seit Beginn der Statistik im Jahr 2002 erreicht.

Laut Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) sei die Zahl der registrierten Infektionen in den vergangenen Jahren in keinem anderen Bundesland so stark angestiegen wie in Bayern. Man habe diese Entwicklungen „genau im Blick“, sagte Ministerin Gerlach. Man verstärke bereits die Aufklärungsarbeit und habe etwa die sogenannten HIV-Testwochen in Bayern ausgebaut. Viele Infizierte wüssten nichts von ihrer Erkrankung. Sie appelliere deshalb, sich und andere konsequent vor sexuell übertragbaren Krankheiten zu schützen.

Weshalb ausgerechnet in Bayern die Zahlen besonders stark ansteigen, ist laut Gesundheitsministerium nicht abschließend geklärt. Mögliche Gründe könnten „Änderungen im Sexualverhalten und Drogenkonsum oder Zuwanderung aus Ländern, in denen HIV und Syphilis häufiger vorkommen“, sein, sagte ein Sprecher. Auch ein verstärktes Reiseverhalten könne eine Rolle spielen: „Dabei zeigt sich, dass vor allem die städtischen Gebiete eine höhere Inzidenz von Syphilis- und HIV-Fällen aufweisen, weniger die ländlichen Gebiete.“ (00/0523/15.02.2024)