Immer mehr Berufstätige in Sachsen-Anhalt sind von psychischen Erkrankungen betroffen. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsreport der Barmer hervor, aus dem die Krankenkasse am Dienstag in Magdeburg Zahlen zur psychischen Gesundheit vorgestellt hat. Demnach litten im Jahr 2021 rund 36 Prozent der Beschäftigten im Land unter psychischen Krankheiten. Hochgerechnet auf die Zahl der Erwerbspersonen entspreche das mehr als 357.000 Beschäftigten im Alter von 15 bis 64 Jahren.
„Wir beobachten diese Entwicklungen in mehrfacher Hinsicht mit Sorge“, sagte Barmer-Landesgeschäftsführer Axel Wiedemann. Dies gelte auch mit Blick auf die Kolleginnen und Kollegen der Betroffenen, die Arbeitsausfälle abfedern müssten. Problematisch sei außerdem, dass psychisch bedingte Arbeitsunfähigkeiten in der Regel sehr lange bestehen, ergänzte Wiedemann.
Laut Barmer-Gesundheitsreport zog bei 83.400 Erwerbstätigen – rund acht Prozent der Betroffenen – die seelische Erkrankung eine Arbeitsunfähigkeit nach sich. Vor fünf Jahren waren es demnach noch 73.500 Arbeitnehmer. Den Auswertungen zufolge dauerte eine Krankschreibung aufgrund seelischer Leiden bei Sachsen-Anhalts Erwerbstätigen im Jahr 2021 im Schnitt 42 Tage.
Aus den Zahlen des Gesundheitsreports geht den Angaben zufolge weiter hervor, dass das Risiko, psychisch zu erkranken, mit dem Alter zunehme. Während es bei Arbeitnehmern im Alter von 15 bis 29 Jahren bei 32 Prozent Hinweise auf eine seelische Erkrankung gebe, seien von den 50- bis 64-Jährigen über 40 Prozent betroffen, sagte Wiedemann.