Erst seit April 2023 kommen die Sterbefallzahlen im Freistaat wieder auf dem Niveau der Vorjahre an, hat das Bayerische Landesamt für Statistik (LfStat) am Mittwoch mitgeteilt. In den drei Jahren davor sind in Bayern jährlich mehr Menschen als in den Jahren zuvor gestorben. Im Jahr 2022 lag die Zahl fast 14 Prozent höher – und dabei ist berücksichtigt, dass es mehr Bewohner in Bayern gibt und die immer älter sind. Die Sterblichkeit pro 100.000 Einwohner war bis Corona kontinuierlich gesunken. Die absolute Zahl der jährlichen Todesfälle im Freistaat stieg seit dem Jahr 2000 von rund 120.000 auf 150.000 im Jahr 2022 gestiegen.
Neben chronischen Herzkrankheiten und Demenz zählte Corona im Jahr 2022 immer noch zu den drei häufigsten Todesursachen, stellten die Expertinnen des LfStat, Karin Tesching und Andrea Buschner fest. An dem Virus starben im Vorjahr 7.500 Menschen. Im vierten Quartal 2022 sowie im ersten Quartal 2023 hätten auch Grippewellen zu erhöhten Sterbefallzahlen beigetragen.
Verglichen mit den Corona-Jahren sind mehr Menschen im Jahr 2022 an Demenz, an Stürzen und Suiziden und an Stoffwechselkrankheiten gestorben. Ausnahme war die Todesursache Diabetes, die laut Buschner zurückging.
Im Vergleich zum Jahr 2019 – dem letzten Jahr vor der Pandemie – sind im Jahr 2020 sieben Prozent mehr Todesfälle registriert worden, im Jahr 2021 gut zehn Prozent, hieß es. Herzkrankheiten, Krebs und Demenz sind häufigste Todesursachen. Die Ränge vier bis sechs belegen in der Todesursachenstatistik des Jahres 2022 akute Herzinfarkte, Herzinsuffizienzen und Krebserkrankungen im Bereich der Lunge und Bronchien. Zählt man alle Fälle zusammen, bei denen Verstorbene am Herzkreislaufsystem oder an Krebs erkrankt waren, komme man auf etwa 56 Prozent der Sterbefälle in Bayern im vergangenen Jahr.
Auch äußere Ursachen wie Stürze oder Stoffwechselerkrankungen hätten zur erhöhten Sterblichkeit beigetragen, hieß es. Ausnahme ist hier der Diabetes, die für weniger Todesfälle verantwortlich war. Leicht zurückgegangen seien dagegen die Sterbefallzahlen wegen Krankheiten des Atmungssystems, des Kreislaufsystems oder bösartiger Neubildungen zum Beispiel am Pankreas. (00/3055/20.09.2023)