Am Neckar gehen die Weihnachtssterne auf: Die Wilhelma präsentiert in einer Sonderschau in einem separaten Gewächshaus die rund 200 Weihnachts-Pflanzen in 20 verschiedenen Sorten. Von fünf Zentimeter kleinen Winzlingen bis zu 1,50 Meter hohen mehrjährigen Büschen zeigten sich die „Wolfsmilchsgewächse“ in ihrer ganzen Vielfalt, teilte die Wilhelma mit. Besonders seien die Exemplare, die rot-weiß gesprenkelte Hochblätter ausbilden oder verschiedenfarbige „Blüten“ haben.
Die ursprüngliche Heimat des Weihnachtssterns liegt in Mexiko, Belize und Guatemala, wo er als verzweigter, bis zu vier Meter hoher Strauch in den subtropischen Trockenwäldern wächst. Er blüht in der winterlichen Trockenzeit zwischen November und Februar – allerdings ist die Blüte nur ein unscheinbarer gelbgrüner Knubbel am Ende des Sprosses. Umso prächtiger muten die roten Hochblätter an, die die Pflanze schon vor dem Erscheinen der Blüte ausbildet.
Der Siegeszug des Wolfmilchgewächses begann vor über 100 Jahren in den USA, als der aus Deutschland ausgewanderte Farmer Paul Ecke die auffälligen Büsche auf seiner Farm anbaute und die Zweige mit den roten Hochblätter-Puscheln, die sich um die Weihnachtszeit bildeten, unter dem Namen „Christmas Star“ am Straßenrand verkaufte. Um 1950 gelang es ihm, den Weihnachtsstern als Zimmerpflanze zu kultivieren. Heute ist die kalifornische Gärtnerei Ecke der weltweit größte Züchter von Weihnachtssternen. Auch in Deutschland gehört sie als Weihnachtspflanze schlechthin zu den meistverkauften Topfpflanzen. (2904/03.12.2023)