Zum Jahrestag der Novemberpogrome haben die leitenden Geistlichen der evangelischen Kirchen in Hessen, Beate Hofmann und Volker Jung, ihre Solidarität mit Jüdinnen und Juden bekundet. Es sei „zutiefst verstörend“, dass der Angriff auf Israel am 7. Oktober und die Reaktion Israels vielfach zu Antisemitismus und Israel-Feindlichkeit führten, teilten die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau in einer gemeinsamen Verlautbarung am Mittwoch mit.
„Unser tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen der in Israel Ermordeten, den an Leib und Seele Verwundeten und den als Geiseln genommenen Menschen und ihren Angehörigen“, schreiben Hofmann und Jung. „Unsere Solidarität und unser Mitgefühl gelten ebenso den Palästinenserinnen und Palästinensern und allen Menschen, die im Gaza-Streifen schon lange unter der Herrschaft der Hamas leiden und die jetzt Opfer der von der Hamas ausgelösten Gewalt werden.“
In ihren Kirchen und über ihre ökumenischen Kontakte in Israel und Palästina würden sie sich verstärkt für das religiöse Miteinander einsetzen, schreiben Hofmann und Jung weiter. Sie ermutigten Kirchengemeinden, für Frieden und Gerechtigkeit im Heiligen Land zu beten und sich für das friedliche Miteinander in Deutschland zu engagieren.
Der 9. November ist der Jahrestag der sogenannten Reichspogromnacht 1938. Damals waren die Nazis von der Diskriminierung von Juden zu offener Gewalt übergegangen. Mehr als 1.300 Menschen wurden getötet und mindestens 1.400 Synagogen in Deutschland und Österreich stark beschädigt oder zerstört.